Stifterverband zeichnet FH-Alumna aus
Der Stifterverband hat Laura Krieger für ihre Masterarbeit ausgezeichnet. Darin untersuchte sie, wie an der FH Münster interdisziplinäre Lehr- und Lernformate zur Förderung nachhaltiger Entwicklung gestaltet werden können.
Melanie Vogelpohl (l.) von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) übergibt den Preis an Laura Krieger. (Foto: Peter Himsel)
Mit dieser Frage hat sich Laura Krieger in ihrer Abschlussarbeit im Masterstudiengang Nachhaltige Dienstleistungs- und Ernährungswirtschaft beschäftigt – und dafür jetzt einen mit 500 Euro dotierten Preis des Stifterverbandes erhalten, gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Dieser würdigt insgesamt drei studentische Abschlussarbeiten, die einen besonderen Fokus auf die Vermittlung von Nachhaltigkeitskompetenzen an Hochschulen legen.
„Während meines Studiums habe ich immer wieder gehört, dass ganzheitliche Lösungsstrategien im Bereich Nachhaltigkeit nur durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Disziplinen entwickelt werden können, also interdisziplinär“, sagt Krieger. „Tatsächlich fand das in meinem Studienalltag aber relativ wenig statt. Warum das so ist, wollte ich herausfinden.“
Krieger ließ Studierende in Gruppen über ihre Perspektiven und Bedürfnisse diskutieren. Zusätzlich führte sie Interviews mit Lehrpersonen und dem FH-Präsidenten Prof. Dr. Frank Dellmann. Die erhobenen Daten wertete sie mit einer qualitativen Inhaltsanalyse aus.
Ein zentrales Ergebnis: Interdisziplinäre Lehr- und Lernformate für nachhaltige Entwicklung erfordern im Vergleich zu herkömmlichen Lehrformaten einen Wandel des Lernsettings sowie der Lehr- und Lernkultur – und all das ist nicht immer überall gegeben. „Wichtig ist zum Beispiel, einen vertrauensvollen und wertschätzenden Rahmen zu schaffen, in dem Studierende unterschiedlicher Fachdisziplinen und Wissensstände gemeinsam Fragen und Probleme der nachhaltigen Entwicklung bearbeiten können“, so Krieger. „Oftmals klappt das schon richtig gut, teilweise aber eben auch nicht.“ Grundsätzlich müsse die Hochschule Vorbild und Wegbereiterin für die Gestaltung nachhaltiger Entwicklung sein.
Das sieht Prof. Dr. Isabelle Franzen-Reuter, Vizepräsidentin für Lehre, Nachhaltigkeit und Hochschulplanung, ähnlich. „Uns ist es wichtig, Menschen zu befähigen, die nachhaltige Transformation von Unternehmen und Gesellschaft zu beschleunigen und verschiedene Disziplinen zusammenzubringen.“ Deshalb gibt es zum Beispiel ganz neu an der FH Münster den interdisziplinären Masterstudiengang Nachhaltige Transformationsgestaltung. „Damit richten wir uns an Absolventinnen und Absolventen aller Fachdisziplinen, die nachhaltige und innovative Lösungen für die Herausforderungen der Welt entwickeln und voranbringen wollen“, erklärt Franzen-Reuter.
Krieger bleibt der Hochschule nach ihrem Abschluss treu: Sie arbeitet jetzt an der TAFH Münster GmbH im Projekt „Sunrise Lab – Nachhaltige Hochschullandschaft Münster“ mit. Dieses hat unter anderem das Ziel, ein Reallabor Circular Hub aufzubauen. „Wir wollen damit verschiedene Akteurinnen und Akteure an der Hochschule vernetzen, miteinander in den Wissensaustausch bringen, Ergebnisse bündeln und diese in die Hochschule sowie in die Gesellschaft übertragen“, erklärt Krieger.
Wer mehr dazu erfahren möchte: Am Donnerstag, 10. Oktober 2024, hält Krieger zusammen mit Lara Abrahamczik im Rahmen der Reihe KneipenScience einen Vortrag zum Thema „Vom Handeln zum Wissen? Reallabore als Transformationstreiber nachhaltiger Entwicklung an Hochschulen“. Er findet von 18 bis 20 Uhr im Café SpecOps network, Aegidiimarkt 5 in Münster, statt.
Zum Thema:
Der Stifterverband ist eine Gemeinschaft von rund 3.500 engagierten Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Ziel seiner Arbeit ist, Bildung und Wissenschaft neu zu denken und zu gestalten, um die Innovationskraft der Gesellschaft nachhaltig zu stärken. Als zentraler Impulsgeber analysiert er aktuelle Herausforderungen, fördert Modellprojekte und ermöglicht deren Verbreitung in vielfältigen Netzwerken.