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Carina Pirling studiert an der FH Münster und war sieben Wochen in Indonesien.

Unterrichten für die Zukunft: Carina bringt Pflegefachsprache nach Indonesien

Was ist typisch Indonesisch? Carina Pirling überlegt kurz und antwortet dann lächelnd: „Spontaneität und manchmal auch ein bisschen Unzuverlässigkeit.“ Sieben Wochen lang war die 23-Jährige zu Gast in dem Land, wo sie eigentlich Pflegeschülern die Fachsprache näherbringen sollte. Am Ende kam aber alles ganz anders.

Unterrichten für die Zukunft: Carina bringt Pflegefachsprache nach Indonesien

Was ist typisch Indonesisch? Carina Pirling überlegt kurz und antwortet dann lächelnd: „Spontaneität und manchmal auch ein bisschen Unzuverlässigkeit.“ Sieben Wochen lang war die 23-Jährige zu Gast in dem Land, wo sie eigentlich Pflegeschülern die Fachsprache näherbringen sollte. Am Ende kam aber alles ganz anders.

„In Indonesien sollen schon jetzt Pflegekräfte ausgebildet werden, die künftig in Deutschland Aufgaben übernehmen, für die es immer weniger Fachkräfte gibt“, erklärt sie. Als sie ankam stellte sich jedoch heraus – es gab noch keine Schüler, die sie hätte unterrichten können. „Stattdessen habe ich dann an verschiedenen Universitäten, Krankenhäusern und Pflegeschulen Fortbildungen über das Krankenhauswesen in Deutschland gegeben.“

Studentin als Lehrerin: An verschiedenen Universitäten, Krankenhäusern und Pflegeschulen gab Carina Fortbildungen über das Krankenhauswesen in Deutschland.
Studentin als Lehrerin: An verschiedenen Universitäten, Krankenhäusern und Pflegeschulen gab Carina Fortbildungen über das Krankenhauswesen in Deutschland.

Ein Bereich, in dem sich Carina sehr gut auskennt. Bevor sie an unserer Hochschule und der Uni Münster mit ihrem Lehramtsstudium der Gesundheitswissenschaften und Pflege sowie Deutsch begann, machte sie eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin und arbeitet nebenbei zusätzlich auf der Intensivstation im UKM. „Ich wollte eigentlich Medizin studieren, habe dann aber durch das Arbeiten im Rettungsdienst schnell gemerkt, dass die langen Arbeitszeiten, der Schichtdienst im Krankenhaus und die Verantwortung als Arzt nicht immer einfach sind.“ Unterrichten ist aber genau ihr Ding – das merkte sie auch in Indonesien. ,,An den Universitäten dort herrscht eine andere Lernkultur‘‘, erklärt sie. „Die Leute haben aufgrund des Hierarchiedenkens Angst, Fehler zu machen und sind dementsprechend sehr schüchtern und zurückhaltend. Aber als ich ihnen versucht habe zu erklären, dass man auch ruhig mal etwas Falsches sagen kann, da sind die Studierenden regelrecht aufgeblüht.“

Neben Arbeit auch Vergnügen: Ihre Zeit in Indonesien nutzte Carina auch, um das Land und die Menschen näher kennenzulernen.
Neben Arbeit auch Vergnügen: Ihre Zeit in Indonesien nutzte Carina auch, um das Land und die Menschen näher kennenzulernen.

Aber auch an sich selbst konnte Carina im Nachhinein eine Veränderung feststellen: „Mir ist aufgefallen, wie sehr ich mich im Laufe meines Aufenthalts für die Kultur im Land geöffnet habe.“ Sie sei in dieser Zeit gewachsen, sagt sie. Auch wenn einiges eher gewöhnungsbedürftig war. Nicht nur Defizite in der Infrastruktur, wie die täglichen Stromausfälle, die bei 40 Grad im Schatten auch die Klimaanlagen lahmlegten. „Ich lebte an einem Ort, an den nur wenige Touristen kommen. Für die Menschen dort war ich eine richtige Besonderheit. Ich denke, es müssen so an die 1000 Bilder gewesen sein, die man mit mir machen wollte.“ Zurück in Deutschland war sie froh, wieder eine unter vielen zu sein.

Komfort auf Indonesisch: Der Lebensstandard vor Ort sei mit unserem nicht zu vergleichen, sagt Carina. Sie nennt es eine Erfahrung, die man machen sollte.
Komfort auf Indonesisch: Der Lebensstandard vor Ort sei mit unserem nicht zu vergleichen, sagt Carina. Sie nennt es eine Erfahrung, die man machen sollte.

Trotzdem würde Carina jedem empfehlen, auch eine Auslandserfahrung zu machen. „Klar, der Lebensstandard dort ist mit unserem überhaupt nicht zu vergleichen. Es gibt keine Toiletten wie bei uns, Duschen oder Waschbecken. Aber ich denke, das ist auch eine Erfahrung, die man machen sollte – dass wir froh sein können über die Freiheiten, die wir hier haben.“

Von Moritz Schäfer


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