Studienabschluss dank Stipendium

Rizkita Pinem kommt aus Indonesien und hat an der FH Münster das Bachelorstudium Umwelttechnik abgeschlossen


Münster/Steinfurt (15. September 2021). Wer hierzulande den Wasserhahn aufdreht, bekommt trinkbares Leitungswasser. Selbstverständlich ist das in vielen Ländern der Welt nicht – auch nicht in Indonesien, dem Heimatland von Rizkita Pinem. 2012 kam die damals 24-Jährige nach Ingolstadt, um als Au-pair ein Jahr lang bei einer Familie zu leben. Sie entdeckte schnell, dass hierzulande vieles anders ist – das Wetter, die Mülltrennung, der Charakter der Menschen – und entschied, hierzubleiben. Sie absolvierte ein Freiwilliges Soziales Jahr in Dortmund, lernte parallel weiter Deutsch und begann ein Studium in Bochum. Später wechselte sie an die FH Münster: 2018 fing sie dort an, Umwelttechnik zu studieren. Jetzt hat sie ihr Bachelorstudium erfolgreich abgeschlossen. Möglich wurde das auch dank des Studienabschluss-Stipendiums aus dem STIBET-Programm des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), das internationale Studierende während der wichtigen Phase des Studienabschlusses unterstützt und vom International Office der Hochschule vergeben wird.

„Professor Dr. Vennemann hat in einer Rundmail an seine Studierenden vom Studienabschluss-Stipendium für internationale Studierende berichtet. Ich habe dann die Initiative ergriffen“, sagt Pinem. Denn notwendig für den Antrag ist neben Lebenslauf, Notenspiegel und Schreiben vom Prüfungsamt, das das voraussichtliche Studienende in spätestens einem Jahr bescheinigt, auch das Gutachten eines Professors oder einer Professorin. Pinem wandte sich an Prof. Dr. Helmut Grüning, in dessen Team sie als studentische Hilfskraft tätig war – auf ihre Eigeninitiative hin, da sie ihre Fachkenntnisse verbessern wollte. Auch ihre Bachelorarbeit zum Beladungsverhalten der Substrate in technischen Regenwasserfiltern hat sie bei Prof. Grüning geschrieben. „Er war gern bereit, ein Schreiben aufzusetzen. Damit habe ich mich dann beworben.“ Doch zuvor sprach sie mit einer Mitarbeiterin des International Office der Hochschule. „Ich muss ehrlich zugeben, dass meine Noten nicht ausschließlich sehr gut sind. Deshalb hatte ich Sorge, überhaupt ein Stipendium zu bekommen. Die Mitarbeiterin im International Office hat mir diese Angst genommen und mich ermutigt, mich zu bewerben.“

Jetzt ist die Indonesierin auf Jobsuche. „Am liebsten möchte ich im Bereich Siedlungswasserwirtschaft arbeiten“. Derzeit wohnt sie zusammen mit ihrem Mann, der ebenfalls aus Indonesien kommt, in Dortmund. „Irgendwann gehen wir vermutlich zurück, momentan wollen wir aber gern noch in Deutschland bleiben.“ Nicht immer einfach sei ihr Weg gewesen, erzählt Pinem. Aber: „Ich habe gelernt, um Hilfe zu bitten. Denn wenn man das nicht macht, wird nichts passieren.“


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