Exkursion nach Brasilien: Studierende referierten beim sechsten brasilianisch-deutschen Pflegesymposium

Austausch zu jeweiligen Gesundheitssystemen auf dem sechsten deutsch-brasilianischen Pflegesymposium: Studierende und Lehrende des Fachbereichs Gesundheit machten gemeinsam mit weiteren Hochschulen eine Exkursion nach Brasilien.

„Der gesamte Austausch war unglaublich bereichernd und es war wirklich eine Ehre, als Studentin auf dem brasilianisch-deutschen Pflegesymposium in Santa Maria zu sprechen“, berichtet Jana Fröhlich, Studentin der Berufspädagogik im Gesundheitswesen. Sie war eine von zehn Studierenden aus den verschiedenen Bachelor- und Masterstudiengängen des Fachbereichs Gesundheit unserer Hochschule, die im Mai eine Exkursion nach Brasilien angetreten haben.

„Im Rahmen des UAS7-Verbundes hatten Studierende und Lehrende der FH Münster, der HAW Hamburg und den Hochschulen Osnabrück und Bremen die außergewöhnliche Gelegenheit einer Exkursion nach Porto Alegre und Santa Maria in Brasilien“, erklärt FH Münster-Exkursionsleiterin Katja Daugardt. „Mit den Studierenden und Lehrenden der Hochschulen vor Ort sind wir in den interkulturellen Austausch der beiden Gesundheitssysteme gegangen. Wir haben sehr viele Eindrücke und Ideen mitgenommen“, so die Berufspädagogin und Pflegewissenschaftlerin.

Ein Höhepunkt der Exkursion war das sechste deutsch-brasilianische Pflegesymposium an der Universidade Franciscana (UFN) in Santa Maria. Den Vortragsblock zum Thema „Interprofessionalität in der Ausbildung und Gesundheitsversorgung in Brasilien und Deutschland“ gestalteten die Studierenden – wie die beiden angehenden Pädagoginnen Carina Pirling und Jana Fröhlich mit ihrem Vortrag „Interprofessionelles Lehren & Lernen in Deutschland“. „Es war eine Erfahrung, die ich nie wieder vergessen werde“, erzählt Fröhlich. „Viele Teilnehmende haben uns nach der Präsentation auf das Thema angesprochen, wir haben viele Kontakte geknüpft.“

Auch auf dem Campus der Universidade do Rio dos Sinos (UNISINOS) in Porto Alegre machte die Reisegruppe Station. „Die Hochschule hat einen sehr großen Gesundheitskomplex“, erzählt Fröhlich. Für ihre Arbeit habe sie viel mitgenommen: „Für mich hat sich in Brasilien bestätigt, wie sinnvoll interprofessionelles Arbeiten im Gesundheitsbereich ist, und wie wichtig es ist, direkt bei der Prävention und Gesundheitsförderung anzusetzen.“ In Deutschland liege der Schwerpunkt noch immer stark auf der kurativen Versorgung. Besonders beeindruckt habe sie, dass Pflegende in Brasilien mehr Befugnisse haben. „Der Erstkontakt, die gesamte Anamnese, Eingangsuntersuchungen und auch die Verschreibung bestimmter Medikamente erfolgen durch Pflegefachpersonen.“ Für Daugardt ist dies auch für die Pflege in Deutschland ein wichtiges Anliegen: „Pflegefachpersonen mit entsprechender Zusatzqualifikation könnten auch in Deutschland einen sinnvollen Beitrag in der Primärversorgung leisten – man sollte Pflege das zutrauen. Mehr Befugnisse würden helfen, einige Bedarfe, die wir in Deutschland haben, abzudecken“, appelliert sie.

In den verbleibenden Tagen besuchten die Reisenden lokale Gesundheitseinrichtungen, unter anderem ein Krankenhaus, ein Primärversorgungszentrum, ein privatfinanziertes Geburtshaus, eine Schule und ein soziales Projekt in einer manuellen Mülltrennungsstation in einer Favela der Stadt Santa Maria. Vor Ort berichteten die dort beschäftigten Frauen von ihrer Arbeit und der Relevanz des Umweltschutzes für die ärmeren Gebiete des Landes.

Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden bestätigen die beiden Verantwortlichen der Exkursion, Prof. Dr. Bernhard Eßer und Katja Daugardt, darin, die Exkursion auch in den kommenden Jahren anzubieten. Im Mai 2024 werden die brasilianischen Studierenden und Lehrenden nach Deutschland kommen.

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