IT-Sicherheitsexperte unserer Hochschule im BR-Interview und in der Tagesschau

Im Januar startet die elektronische Patientenakte. Christoph Saatjohann, Doktorand im Labor für IT-Sicherheit, warnt im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk (BR) vor gravierenden Sicherheitslücken.

Für den Anschluss an das gesicherte Gesundheitsdatennetzwerk benötigen Arztpraxen, Krankenhäuser, Apotheken und Pflegeheime sogenannte TI-Konnektoren. Doch in etwa 200 Fällen seien die Konnektoren über das Internet erreichbar gewesen, erklärt Saatjohann gegenüber dem BR. „Auch für nicht versierte Benutzerinnen und Benutzer wäre es möglich gewesen, solche Konnektoren im Internet ausfindig zu machen.“

Fehler beim Anschließen hätten in etwa 30 Arztpraxen sogar dazu geführt, dass Saatjohann und seine Kollegen bei einem Hackerangriff sensible Patientenakten aufrufen könnten – ohne Passwortschutz. „Wir hätten die Möglichkeit gehabt, Arztbriefe zu sehen, Diagnosebefunde, Röntgenbilder, quasi alle Daten, die dort in dieser ePA gespeichert sind, was ja im Zweifelsfall eine komplette Historie der Krankheitsgeschichte der Patientinnen und Patienten darstellt", sagt Saatjohann im multimedialen Interview, das am Dienstag (15. Dezember) auch in der Tagesschau-Sendung um 14 Uhr zu sehen war. Betroffen wären potenziell Tausende Patienten.

Die IT-Sicherheitsexperten werden ihre Ergebnisse Ende Dezember auf der Online-Konferenz „remote Chaos Experience“ des Chaos Computers Clubs präsentieren.

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