„Moving the Cities“ bewegt Städte weltweit

Regionale Herausforderungen von Städten mit einer internationalen Perspektive zu lösen – das war das Ziel von „Moving the Cities“. 135 Studierende aus sechs Ländern arbeiteten dazu eine Woche lang digital zusammen.

Wie können wir die Lebensqualität bis ins hohe Alter erhalten? Wodurch können wir die Attraktivität der Innenstädte verbessern? Was müssen wir für die Stärkung der Innovationskraft von Wirtschaft und Wissenschaft unternehmen? Weltweit stehen Städte vor sehr ähnlichen Herausforderungen. Diese mit einer globalen und unternehmerischen Perspektive anzugehen – das war das Ziel der in diesem Jahr erstmals vollständig digitalen Entrepreneurship-Woche „Moving the Cities“. 135 Studierende aus sechs Ländern arbeiteten dazu in internationalen Teams an sozialen Geschäftsideen. Jetzt präsentierten sie ihre Lösungen.

„Die Kreativität und das hohe Engagement der Studierenden haben uns wirklich schwer beeindruckt“, resümiert Carsten Schröder, Vizepräsident für Transfer, Kooperation und Innovation der FH Münster sowie Mitinitiator von „Moving the Cities“.  28 international gemischte Teams mit Teilnehmenden aus Brasilien, Chile, Deutschland, Kolumbien, England und den USA waren zum Finale angetreten, um die internationale Jury in jeweils nur drei Minuten von ihrer Idee zu überzeugen. 50 Coaches und Mentoren aus der ganzen Welt hatten sie auf dem Weg zu diesem Augenblick begleitet und bei der Entwicklung der Idee auf der gemeinsamen virtuellen Arbeitsplattform unterstützt. „Es gab dort kaum einen Moment in den letzten zehn Tagen, in denen nicht irgendwo mindestens eine Videokonferenz oder ein Chat aktiv war“, berichtet der verantwortliche Projektmanager Rolf Laakmann von der TAFH Münster GmbH, „und zwar über insgesamt sechs Zeitzonen hinweg.“ „Möglich machte das ein komplett digitaler und neuer Accelerator, in dem die Geschäftsidee in kurzer Zeit von der Skizze bis zum ersten Prototypen „beschleunigt“ werden können“, ergänzt Pia Töns, Teamassistentin beim Science-to-Business Marketing Research Centre.

Der Sieg ging schließlich an „be my hero“: Die digitale Plattform vermittelt gespendete Computer und IT-Geräte an Studierende und könnte so vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern den Zugang zu Bildung erleichtern. Auf dem zweiten und dritten Platz landeten „RecomCity“, eine App für individuell abgestimmte Empfehlungen in einer Stadt, und „gen2gen“, ein Portal, das Studierende mit pensionierten Fachexperten in Kontakt bringt. Über 1.000 Zuschauer verfolgten die Abschlussveranstaltung am Sonntagabend deutscher Zeit im Stream.

Neben den konkreten Geschäftsideen ging es bei „Moving the Cities“ aber natürlich auch um den Lerneffekt der Studierenden: „Wir wollen ihnen internationale und interdisziplinäre Kompetenzen vermitteln und ihr unternehmerisches Denken und Handeln stärken“, betont Prof. Dr. Thorsten Kliewe vom Science-to-Business Marketing Research Centre und Mitglied des ebenfalls international besetzten Didaktikteams. Für die 28 teilnehmenden Studierenden aus Münster war die Woche daher in bestehende Kurse eingebunden. Neben den Preisen für die Gewinnerteams gab es also auch Credit Points fürs Studium.

Auch im nächsten Jahr soll „Moving the Cities“ wieder stattfinden – vermutlich als hybrides Format. „Wir sind fest davon überzeugt, dass die in diesem Jahr erfolgreich erprobten digitalen Formate die internationale Zusammenarbeit sehr sinnvoll ergänzen können“, ist sich Schröder sicher, „denn so bekommen wir auch die Talente an unseren Hochschulen eingebunden, die aufgrund von finanziellen und soziale Aspekten vielleicht nicht so einfach um die halbe Welt reisen können.“

„Moving the Cities“ ist eingebettet in die internationale Initiative „xRegions“, die erst kürzlich vom Stifterverband als eine der 100 besten Ideen Deutschlands für Bildung, Wissenschaft und Innovation ausgezeichnet wurde.

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