Kein Ausbaudeckel für Solaranlagen: „Eine gute Nachricht für den Klimaschutz in Deutschland“
Förderstopp bei 52 Gigawatt – das sah bislang der gesetzliche Photovoltaik-Deckel vor. Sobald alle installierten Solarmodule in Deutschland zusammengerechnet eine Leistung von 52 Gigawatt erreichen, hätten Privatpersonen und Unternehmen, die zukünftig Photovoltaikanlagen auf ihre Dächer bauen, keine Einspeisevergütungen mehr für ihren Strom bekommen. Diese Obergrenze wurde jetzt gekippt.
Daumen hoch (v.l.): Prof. Dr. Tilman Sanders, Prof. Dr. Reinhart Job und Prof. Dr. Konrad Mertens begrüßen die Abschaffung des Photovoltaik-Deckels. Auf den Hochschulgebäuden auf dem Steinfurter Campus sind schon seit mehreren Jahren zahlreiche Solaranlagen installiert. (Foto: FH Münster/Jana Schiller)
Nach dem Bundestag hat am Freitag (3. Juli) auch der Bundesrat der Streichung des umstrittenen Ausbaudeckels zugestimmt. Prof. Dr. Reinhart Job, Prof. Dr. Konrad Mertens und Prof. Dr. Tilman Sanders von der FH Münster begrüßen den Beschluss. Die Elektrotechnik-Professoren hatten sich im vergangenen Jahr an der Aktion #DerPVDeckelMussWeg beteiligt und Wirtschaftsminister Peter Altmaier einen symbolischen Toilettendeckel geschickt.
„Endlich ist dieser unsinnige Ausbaudeckel beseitigt. Das ist eine gute Nachricht für den Klimaschutz in Deutschland“, betont Mertens. Die Gesetzesänderung kam zwar gerade noch rechtzeitig – spätestens im Herbst dieses Jahres wäre die 52-Gigawatt-Grenze erreicht worden –, doch der Leiter des Labors für Optoelektronik und Sensorik kritisiert „das Aussitzen der längst überfälligen Entscheidung“. „Die Diskussion um dieses Gesetz gibt es schon lange und hat zunehmend für Unsicherheit in der Solarbranche gesorgt. Viele Investoren und Entwicklerteams waren durch den näher rückenden Förderstopp abgeschreckt“, erklärt Mertens.