"Die Veranstaltung ist schon einmalig für einen solchen Studiengang", erklärt Prof. Dr. Hans-Christoph Mertins, der die Veranstaltung gemeinsam mit Markus Gilbert aus der Taufe gehoben hat. "Die Teilnehmer sollen nicht direkt mit Wissen erschlagen werden, wie es sonst üblich ist, sondern selber probieren."
Die Studierenden wählen zunächst eines von 25 Themen, woraufhin sie eine Kiste mit entsprechenden Materialien zugeteilt bekommen. Daraus werden dann Geräte gebaut, mit denen Messungen durchgeführt werden. Da ist vom Blutdruckmessgerät bis zum Fernrohr alles dabei.
Moritz und Maik haben sich für ein Polarimeter entschieden, mit dem man die Schwingungsrichtung von Licht messen kann, was für die Materialanalyse wichtig ist. Das einfachste Polarimeter ist zum Beispiel die Polarisationssonnenbrille, mit der von Wasseroberflächen oder Glas reflektiertes Licht ausgelöscht werden kann.
"Am Anfang weiß man erstmal nicht, wie es geht", erklärt Moritz, "aber in der Kiste war zum Beispiel auch eine Bauanleitung, so dass man schnell dahinter steigt, was man eigentlich machen muss." Dabei klappt nicht immer alles auf Anhieb. So auch bei Moritz und Maiks Polarimeter. "Wir haben Fehler beim Bau gemacht, aber es gab auch immer jemanden hier, der uns geholfen hat, diese dann zu korrigieren", berichtet Maik.
Für das Bestehen des Kurses mussten Moritz und Maik ihr Thema, aber auch die Forschungsergebnisse zum Schluss vor der Gruppe präsentieren und einen wissenschaftlichen Bericht zum Thema verfassen. "Das war jetzt nicht mein Lieblingsteil", erklärt Moritz, "aber es muss halt sein."
Die Rückmeldungen zum Kurs sind durchweg positiv, nicht nur von Moritz und Maik, "Klar wird da schon mal gemurrt, wenn was nicht funktioniert", sagt Mertins. "Es ist genauso wie in der Arbeitswelt da draußen - sie müssen die Dinge zum Laufen bringen und das schaffen sie dann auch." So bekommen die Studierenden nicht nur einen guten Einblick ins Studium, sondern direkt auch in ihre zukünftige Arbeitswelt.