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Sie forschen und arbeiten zwar an Autolacken, aber privat sind Nicole und Hendre lieber mit dem Fahrrad unterwegs. (Foto: Theresa Gerks)

Für Chemie um die Welt: Wie Nicole und Hendre ins Münsterland kamen

Schlappe 33 Stunden hat es gedauert, bis Nicole und Hendre Swart im Münsterland ankamen, ihrer neuen Heimat. Nach ihrem Abschluss des Bachelor Chemical Engineering wusste das Ehepaar nämlich genau: Master ja, aber bitte nicht in der Heimat Südafrika. Und so verschlug es sie – mit Zwischenstopp in Korea – nach Steinfurt.

Für Chemie um die Welt: Wie Nicole und Hendre ins Münsterland kamen

Schlappe 33 Stunden hat es gedauert, bis Nicole und Hendre Swart im Münsterland ankamen, ihrer neuen Heimat. Nach ihrem Abschluss des Bachelor Chemical Engineering wusste das Ehepaar nämlich genau: Master ja, aber bitte nicht in der Heimat Südafrika. Und so verschlug es sie – mit Zwischenstopp in Korea – nach Steinfurt.

„Eigentlich wollten wir in den USA studieren oder irgendwo anders, wo wir Englisch sprechen können“, erzählt Hendre. Doch da lauerten die hohen Studiengebühren. „Deshalb hatten wir die Idee, einen Job in Südkorea anzunehmen, dort acht Monate zu arbeiten und uns so das Studium zu finanzieren. Wir waren einfach noch so naiv“, erzählt er lachend. Denn die Rechnung ging natürlich nicht auf. „Wir haben einen Englischkurs für kleine Kinder gegeben. Das war radikal, vom Ingenieur zum Erzieher, hat aber echt Spaß gemacht. Trotzdem haben wir uns zwischendurch gefragt, was wir hier eigentlich machen.“ Denn ihre Leidenschaft für Chemie mussten sie in dieser Zeit zurückschrauben. Dafür hörten sie in Südkorea das erste Mal von der BASF. „Mitten auf dem Land haben wir eine riesige Plakatwand der BASF gesehen und waren so beeindruckt, dass wir direkt gesagt haben: Da wollen wir mal arbeiten“, erzählt Nicole grinsend. „Damals wussten wir noch nicht, dass das das größte Chemieunternehmen der Welt ist.“

In Südkorea haben sich Nicole und Hendre um Kinder zwischen sechs und 13 Jahren gekümmert. „Der Wechsel vom Ingenieur zum Erzieher war radikal – hat aber auch wirklich Spaß gemacht“, sagt Hendre. (Foto: privat)
In Südkorea haben sich Nicole und Hendre um Kinder zwischen sechs und 13 Jahren gekümmert. „Der Wechsel vom Ingenieur zum Erzieher war radikal – hat aber auch wirklich Spaß gemacht“, sagt Hendre. (Foto: privat)

Eine kurze Mail von Nicoles Bachelorprofessorin brachte die Kehrtwende: Sie informierte über Stipendien und gab die Information weiter, dass es auch englischsprachige Studiengänge für Chemical Engineering in Europa gibt. „Da haben wir dann natürlich direkt recherchiert und uns letztendlich in Belgien, Großbritannien und Deutschland beworben – und die FH Münster war auch dabei“, erzählt Hendre. „Ich weiß noch genau, wie ich vor Freude im Büro gejubelt habe, als die Zusage aus Münster kam!“, ergänzt Nicole.

In Steinfurt erwartete die beiden erst einmal „absolute Stille“. „Den Campus haben wir das erste Mal an einem Freitagnachmittag besichtigt und waren total irritiert darüber, dass hier einfach niemand war“, sagt Hendre. „Mittlerweile wissen wir einen freien Freitagnachmittag auch sehr zu schätzen!“ Und das Ehepaar kam schnell bei uns im Studium an, auch wenn sie zuerst überrascht waren, wie selbstständig und frei hier alles abläuft und wie breit das Studium aufgestellt ist.

Bei der diesjährigen akdemischen Feier am Fachbereich Chemieingenieurwesen sorgten Nicole und Hendre für einen amüsanten studentischen Rückblick. (Foto: Theresa Gerks)
Bei der diesjährigen akdemischen Feier am Fachbereich Chemieingenieurwesen sorgten Nicole und Hendre für einen amüsanten studentischen Rückblick. (Foto: Theresa Gerks)
Als Operational Excellence Manager ist Hendre viel im Kontakt mit Kunden und Mitarbeitern und kümmert sich darum, dass die Geschäftsstrategie der BASF umgesetzt wird. (Foto: Theresa Gerks)
Als Operational Excellence Manager ist Hendre viel im Kontakt mit Kunden und Mitarbeitern und kümmert sich darum, dass die Geschäftsstrategie der BASF umgesetzt wird. (Foto: Theresa Gerks)

Dann kam unser Firmentag und BASF Coatings, die ihren Hauptsitz in Münster-Hiltrup hat, stellte sich auch vor. „Ich weiß noch genau, wie zielstrebig die beiden auf unseren Stand zukamen“, erzählt Petra Kneppe, im Personalbereich bei BASF Coatings tätig. „Das Interesse war direkt auf beiden Seiten geweckt. Hendre und Nicole haben beeindruckende und vielseitige Lebensläufe, die wir sehr schätzen. Die Schwerpunkte passten auch.“ Beide hatten bei Seniorprofessor Dr. Klaus-Peter Arlt eine Veranstaltung über Lacke besucht. Über Praktika und studentische Mitarbeit bekamen sie schnell einen Fuß in die Tür des großen Unternehmens.

Inzwischen arbeiten beide als fest angestellte Mitarbeiter bei BASF Coatings. Nicole forscht an unterschiedlichen Lacken im Labor, Hendre ist Operational Excellence Manager. „Es ist einfach unglaublich, was man mit Lacken alles machen kann. Vor drei Jahren in Südkorea hätten wir nie gedacht, dass wir tatsächlich mal hier landen würden. Wir fühlen uns sehr wohl!“

Von Theresa Gerks


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