Die Entwicklung und Evaluierung von Konzepten zur Vermittlung „lebensrettender Sofortmaßnahmen“ für Schülerinnen und Schüler

Autor/innen

  • Lars Gburczyk Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Didaktik der Biologie, Halle (Saale), Deutschland
  • Angela Peterson Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Didaktik der Biologie, Weinbergweg 10, 06120 Halle (Saale) https://orcid.org/0000-0001-8652-5569

DOI:

https://doi.org/10.25974/gjops.v1i1.34

Schlagworte:

blended Learning, Erklärvideos, lebensrettende Sofortmaßnahmen, Motivation, Schule, Situationales Interesse

Abstract

Ziel war es, verschiedene Konzepte (analog, digital, hybrid) zur Vermittlung „lebensrettender Sofortmaßnahmen“ zu entwickeln und zu evaluieren, ob diese Schülerinnen und Schüler (N = 315) verschiedener Klassenstufen (5–8 und 9–12) motivieren und interessieren. Für fünf Stationen („Notruf absetzen & Rettungskette“, „Wiederbelebung“, „Automatisierter Externer Defibrillator“, „Wundversorgung“, „Stabile Seitenlage“) wurde konzeptabhängig Arbeitsmaterial entwickelt. Die Konzepte wurden per Befragung (geschlossene Fragen: 5-stufige Likert Skala von 1– 5 sowie offene Fragen) evaluiert. Dabei wurden Schülerinnen und Schüler nach Konzeptdurchführung befragt, ob diese sie motivieren konnten und wie stark das entsprechende Konzept sie interessiert hat. Personen aus der Bevölkerung (N = 125) und Biologie-Lehrkräfte (N = 10) bewerteten zudem die verschiedenen Konzepte in Bezug auf deren Schuleignung. Aus der empirischen Studie sollten Empfehlungen für die Weiterentwicklung schulischer Konzepte erarbeitet werden. Alle Konzepte konnten die Schülerinnen und Schüler für diese relevante Thematik hoch motivieren. Die Relevanz der neu entwickelten konzeptabhängig gestalteten Arbeitsmaterialien wurde für alle fünf Stationen jeweils als wichtig eingestuft (Md = 3.7.–4.3). Das gemessene „situationale Interesse“ war bei allen Konzepten ebenfalls hoch (Konzepte: Md = 3.8.–4.1; konzeptabhängiges Arbeitsmaterial: Md = 3.8.–4.0) und zudem unabhängig vom Geschlecht. Dieses wurde im analogen und hybriden Konzept durch die Möglichkeit des praktischen Arbeitens und im hybriden und digitalen Konzept durch den Einsatz von Erklärvideos bestimmt. Zwischen den untersuchten Klassenstufen wurden nur für das analoge Konzept signifikante Unterschiede in Bezug auf das „situationale Interesse“ (Konzept: d = .530, p = .015; Arbeitsmaterial: d = .582, p= .008) gefunden. Befragte Personen aus der Bevölkerung sowie Lehrkräfte favorisierten das hybride Konzept. Begründet wurde dies mit dem eingesetzten Arbeitsmaterial und der Möglichkeit des praktischen Arbeitens. Entsprechend der vorgelegten Studie wird vorgeschlagen, hybride Konzepte („Blended Learning“) zur Vermittlung der Thematik „lebensrettender Sofortmaßnahmen“ zu favorisieren, welche praktisches Arbeiten und den Einsatz digitalen Arbeitsmaterials in Form von Erklärvideos beinhalten.

Veröffentlicht

2025-02-26