Generative künstliche Intelligenz als Game-Changer des Systems Wissenschaft:

Reflexionen zur strukturellen Kopplung von Rettungswissenschaft und gKI

Autor/innen

  • Thomas Prescher
  • Sven Kernebeck FH Münster, Fachbereich Gesundheit, Münster, Deutschland

DOI:

https://doi.org/10.25974/gjops.v1i1.42

Schlagworte:

Generative künstliche Intelligenz, Wissenschaftssystem, Rettungswissenschaft, Methodische Veränderungen, Epistemologie und Wissen

Abstract

Hintergrund: Der Artikel untersucht die tiefgreifenden Auswirkungen generativer Künstlicher Intelligenz (gKI) auf das Wissenschaftssystem. Seit der Einführung von Technologien wie ChatGPT hat sich das akademische und wissenschaftliche Arbeiten durch neue Ansätze in der Datenverarbeitung, Hypothesenbildung und Wissensgenerierung stark verändert. Besonders in der Rettungswissenschaft stellt sich die Frage, wie gKI die theoretischen und methodischen Grundlagen beeinflusst.

Fragestellung: Wie beeinflusst gKI das wissenschaftliche System und die Rettungswissenschaft hinsichtlich der methodischen Standards sowie des Selbstverständnisses der Reproduktionslogik durch Publikationen?

Methodik: Der Artikel verwendet eine systemtheoretisch-reflexive Methodik, um die strukturellen und epistemologischen Veränderungen durch gKI zu analysieren. Dabei wird auf aktuelle wissenschaftliche Diskurse und Publikationen verwiesen, die die methodische Integrität und das Identitätsverständnis in der Wissenschaft infrage stellen.

Ergebnisse: Es zeigt sich, dass gKI die traditionelle Wissensproduktion und -validierung herausfordert, indem sie die Grenzen zwischen qualitativer und quantitativer Forschung verwischt. Dies wirft grundlegende Fragen nach der Bedeutung von Wahrheit und wissenschaftlicher Integrität auf. Die Rolle der Forschenden verschiebt sich zunehmend von der Wissensproduktion hin zur Interpretation und Validierung maschinell generierter Inhalte.

Diskussion: Die Einführung von gKI wirft schwerwiegende Fragen für das Selbstverständnis des Wissenschaftssystems auf, besonders hinsichtlich der Methodenintegration und der ethischen Aspekte der Reproduktionslogik als Teil des wissenschaftlichen Qualifikationssystems. Die Abhängigkeit von gKI könnte zu einer Identitätskrise unter Wissenschaftler:innen führen, da traditionelle Qualifikationskriterien und Reputationsmechanismen hinterfragt werden müssen.

Fazit: Generative KI hat das Potenzial, das Wissenschaftssystem grundlegend zu verändern. Die Rettungswissenschaft und ähnliche Disziplinen müssen sich auf eine epistemologische Neuausrichtung einstellen, die das methodische Handwerkszeug und die wissenschaftliche Integrität neu definiert. Hierbei bedarf es einer kritischen Reflexion, um sicherzustellen, dass die grundlegenden Prinzipien der Wissenschaft gewahrt bleiben.

Veröffentlicht

2025-02-24

Ausgabe

Rubrik

Wissenschaftstheorie

Kategorien