Usability-Tests: Informatik-Studierende untersuchen clockin
Informatik-Studierende unserer Hochschule untersuchten die App clockin zur Arbeitszeiterfassung. Dazu führten sie sogenannte Usability-Tests durch.
Studierende unserer Hochschule untersuchten die App clockin auf ihre Nutzungsfreundlichkeit. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)
clockin dient der Arbeitszeiterfassung. Nutzer*innen sollen sich mit einem schnellen Klick bei der Arbeit einstempeln können. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)
Proband*innen testeten die App und die Studierenden stellten per Eye-Tracking fest, wohin die Augen der Nutzer*innen wandern und ob sie die wichtigsten Funktionen schnell finden. Dies wird mit sogenannten Heat Maps festgehalten. (Screenshot: FH Münster/Thomas Wagner)
Das Unternehmen, die Studierenden und Prof. Dr. Gernot Bauer (2.v.l.) zeigten sich begeistert. Die Ergebnisse landen gleich auf dem clockin-Schreibtisch, versicherte das Team. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)
Eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit zur Digitalisierung von Arbeitsprozessen für kleine und mittelständische Unternehmen – das ist das Ziel der clockin GmbH. Das junge münstersche Unternehmen ist seit fünf Jahren am Markt und hat sich nach eigenen Angaben seitdem zum Branchenführer in der Arbeitszeiterfassung hochgearbeitet. In einer App stempeln sich Arbeitnehmer*innen mit einem einfachen Klick ein oder aus. Zudem haben sie die Möglichkeit, Urlaub zu beantragen, sich krankzumelden oder Projektzeiten und -daten digital abzubilden. Doch eine App ist nie wirklich fertig. Deshalb hat sich das clockin-Team um Geschäftsführer Frederik Neuhaus, Marketing-Leiter Jonas Tünte und Daniel Dominic Schlief, Leiter der Produktentwicklung, an Prof. Dr. Gernot Bauer gewandt. Der Experte für Mensch-Computer-Interaktionen am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik unserer Hochschule führt mit seinem Team regelmäßig Usability-Tests durch, um die Bedienungsfreundlichkeit von Software zu evaluieren und zu optimieren. Bauer nutzte die Gelegenheit und band die Untersuchung der App in seine Lehre ein. Studierende prüften die Anwendung darum auf Herz und Nieren.
„Ich habe Frederik Neuhaus bei der Digital.Pilot-Preisverleihung des Kreises Warendorf kennengelernt und clockin hat mich gleich beeindruckt“, erinnert sich Bauer. „Als das Unternehmen dann auf mich zukam, war mir klar, dass dies ideal für die Lehrveranstaltung ,Mensch-Computer-Aktion‘ wäre.“ Studierende lernen darin Begrifflichkeiten wie Augmented und Virtual Reality näher kennen, beschäftigen sich aber auch mit Kognition, also mit Wahrnehmungs- und Denkprozessen, die zum Beispiel ablaufen, wenn man ein Computerprogramm nutzt. Im zugehörigen Praktikum untersuchen die Studierenden echte Software – in diesem Fall die App von clockin. „Ziel von clockin ist, dass kleine und mittelständische Unternehmen systematisch Arbeitszeiten erfassen können, ohne dass eine unübersichtliche Zettelwirtschaft entsteht“, so Bauer. „Leichte Bedienbarkeit ist hierbei Trumpf.“
Also führten die Studierenden qualitative und quantitative Untersuchungen mit Proband*innen durch. Sie prüften mit Eye-Tracking-Systemen, wohin die Blicke von Nutzer*innen auf dem Smartphone- und Computer-Bildschirm zuerst gehen und wie schnell sie verstehen, wo sie zu welchem Zweck tippen müssen. Dazu wurden ihnen bestimmte Aufgaben gestellt, etwa sich in der App einzustempeln.
Ihre Ergebnisse stellten die Studierenden dem Unternehmen vor. Dabei kamen sie zu einem überwiegend sehr positiven Fazit. Nutzer*innen identifizierten demnach schnell die wichtigsten Funktionen der App. Die Navigation sei intuitiv und benutzerfreundlich, das Programm nachvollziehbar aufgebaut. Hier und da seien jedoch kleinere Mängel bemerkbar: Einige Buttons seien in der App nicht eindeutig dargestellt. Außerdem fehle unter anderem ein haptisches Feedback, da bei einem Klick auf einen Button keine Töne oder Vibrationen einprogrammiert sind.
clockin zeigte sich begeistert von der Usability-Studie: „Die Studierenden haben uns einen ganz neuen Blick auf unsere eigene App eröffnet. Das wird uns sehr weiterhelfen“, so Schlief. „Wir schreiben uns ja eine leicht bedienbare App auf die Fahnen“, ergänzte Tünte. „Jetzt sehen wir, woran wir noch feilen müssen, jedoch auch, wo unsere Stärken liegen. Was ihr uns hier zeigt, landet gleich auf unserem Schreibtisch.“