Dokumentation zum ersten Treffen Netzwerk "KI in der Lehre"

Herr Prof. Bojdys von der HU Berlin hat am 2. November 2023 im ersten Treffen des Netzwerk "KI in der Lehre" in Steinfurt über die Nutzung von KI für wissenschaftliches Arbeiten in den Natur- und Ingenieurwissenschaften berichtet. Prof. Bojdys ist Gastprofessor für organische Materialchemie und Leiter der Functional Nanomaterials Group am IRIS Adlershof.

Er macht sich dafür stark, die Lehraktivitäten und Aufgabenstellungen für Studierende zu überdenken. Welchen Wert hat ein Text, wenn Ausgaben einer KI nicht mehr von Texten zu unterscheiden sind, die von einem Mensch geschrieben wurden? Wie können Lehrende Fähigkeiten fördern, welche den KI-Systemen fehlen? Die Anwesenden diskutierten angeregt zu den Impulsen. Weitere Details zu diesen Fragen und weiteren Impulsen können Sie der Präsentation von Prof. Bojdys entnehmen.

Präsentation Prof. Bojdys

Präsentation Prof. Bojdys (deutsche Fassung) 

Präsentation Prof. Bojdys (englische Fassung)

 

Kurzinterview - Zwei Fragen an Herr Prof. Bojdys

Im Anschluss an die Veranstaltung hat Herr Bojdys seine Gedanken zu KI in der Lehre und dem wissenschaftlichen Arbeiten in einem kurzen Austausch zusammengefasst.

Welchen Zugang haben Sie zu Künstlicher Intelligenz (KI) in der Lehre?

Prof. Bojdys: Meine Ansätze zu KI in der Lehre und wissenschaftliches Arbeiten haben sich parallel zu meiner Tätigkeit entwickelt. Für die Forschung habe ich mich in meiner Dissertation mit KI beschäftigt. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Materialforschung und Datenanalyse. Anschließend war das Thema KI weiterhin präsent. Spätestens mit der Verbreitung von ChatGPT und weiteren Tools mit generativer KI haben sich Fragen zu Schreiben und wissenschaftliches Arbeiten aufgedrängt. Warum sollten Studierende immer wieder Inhalte verfassen, welche eine KI genauso gut produzieren kann? Wäre es nicht sinnvoller, Studierende an anderen Aufgaben arbeiten zu lassen? Künstliche Intelligenz in der Lehre bietet viele Potenziale: Aktives Lernen fördern, den Einsatz von KI für das individuelle Lernen und lebenslange weiterbilden verstehen, Prüfungskultur überdenken. Da kommt einiges auf die Hochschulen und Universitäten zu. Mit welchem Rüstzeug sollen die Absolventen aus der Hochschule gehen? Wenn man bedenkt, wie schnell Fachwissen überholt ist, hört das Lernen nach dem Abschluss nicht auf.

Ihr erstes Fazit zu der Veranstaltung und Ihr Blick auf das Netzwerk an der FH Münster?

Prof. Bojdys: Es ist wichtig die Lehrenden zusammenzubringen und über diese Fragen und Veränderungen zu diskutieren. Ich freue mich, dass ich mit meinen Ideen einen Impuls setzen konnte. Niemand hat eine Kristallkugel für den Blick in die Zukunft, allerdings sollte man sich nicht von dem Disruptionspotenzial dieser Technologie in der Lehre, aber auch für die Industrie und Forschung, abwenden. Der rege Austausch und die inhaltlichen Diskussionen zeigen mir, dass ich an der FH Münster nicht auf taube Ohren stoße. Ich glaube, die verschiedenen Fachkulturen müssen durch experimentieren Antworten finden und Lösungen entwickeln. Daher sage ich mal weitermachen, gute Praxis aufzeigen und den Dialog fortführen.

Im Netzwerktreffen hat ein Teilnehmender auf die KI Anwendungsfälle von Ethan Mollick hingewiesen. Ethan Mollick ist ein Associate Professor an der Wharton School der University of Pennsylvania. Mit welchen Anwendungsfällen und Themen er sich zu KI beschäftigt kann man per X/Twitter oder Newsletter (Substack) nachlesen.

Am 15.01.2024 geht es im Netzwerk mit dem Thema "KI und Prüfen" weiter. Weitere Informationen und die Anmeldung finden Sie hier.

Sie haben Fragen oder Anregungen zum Netzwerk? Setzen Sie sich gerne in Verbindung! Schauen Sie auch auf unserer Confluence Seite "KI für Lehre und Studium" vorbei!

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